Delegiertenversammlung in Neuenburg
An der Delegiertenversammlung von L-drive Schweiz in Neuenburg wurde nicht nur über Zahlen gesprochen. Es ging auch um Reformen, Kooperationen und die Fahrausbildung der Zukunft.
Im Beisein zahlreicher Gäste konnte Präsident Michael Gehrken die aus der ganzen Schweiz nach Neuenburg angereisten Delegierten begrüssen. Nach einer Produkte-Präsentation von Andreas Stuber, Key Account Manager Volvo Cars Switzerland wandte sich Vizepräsident Pascal Moesch an die Versammlung. Der FRE-Präsident brachte die Sorgen der Branche auf den Punkt: Weniger Schüler:innen, unsichere Perspektiven, steigender Druck. In dieser Situation, so befand er, sei es unausweichlich, den Druck auf Behörden und Politik aufrechtzuerhalten.
Weitgehende Einstimmigkeit zu Sachgeschäften
Nahezu ausnahmslos einstimmig verabschiedeten die Delegierten in der Folge die statutarischen Traktanden (Jahresberichte 2024, Jahresrechnungen 2024 Verband/BBF/QSK) sowie das Budget für das laufenden Verbandsjahr.
Dabei konnte der Vorstand den Delegierten nicht nur positives berichten. Denn trotz solider Einnahmen (so auch beim L-Journal) resultierte in der Verbandsrechnung ein Verlust von über 33’000 Franken – vor allem wegen der teilweise verspäteten Rechnungsstellung und noch offener Mitgliederbeiträge, die wertberechtigt werden mussten. Für 2025 rechnet man dennoch vorsichtig optimistisch mit einem kleinen Überschuss. Auf die Anstellung eines neuen Geschäftsführers soll vorderhand verzichtet werden.
Neue Köpfe, neue Kräfte im Vorstand
Mit Willi Wismer (Zürcher Fahrlehrerverband), der neben seiner Funktion als Präsident der Fachgruppe Weiterbildung/2-Phasen als Nachfolger von Sarah Schläppi neu auch Vizepräsident ist, und Peter Kupferschmied als Nachfolger von Judith Wili als Vertreter der Fachgruppe Lastwagenfahrlehrer wurde der Vorstand gezielt gestärkt.
Zusammenschluss mit Swissdrive in Sichtweite?
Das wohl spannendste Thema kam zum Schluss: Die gemeinsame Arbeitsgruppe der bisher getrennt marschierenden Organisationen L-drive Schweiz und Swissdrive prüft derzeit einen Zusammenschluss – inklusive schrittweisem Namenswechsel zu Swissdrive. Der Plan: zwei Marken sollen zusammengeführt werden, damit eine starke Stimme entsteht, wie Swissdrive-Präsident Pierre-André Tombez und Daniel Menzi betonten. Bei den Delegierten kam die Idee eines Zusammenschlusses grundsätzlich positiv an – aber mit berechtigtem Blick aufs Budget. Doch die Richtung ist klar: gemeinsam stärker werden.
Für zusätzliche inhaltliche Tiefe sorgte zum Abschluss der Versammlung das Gast-Referat von Peter Kyburz, Präsident der Kommission Führerprüfung der asa und Geschäftsleiter des Strassenverkehrsamtes Zürich. Kyburz warf einen Blick auf die Thematik der Prüfungsrelevanz der Fahrerassistenzsysteme FAS. Diese müssten gezielt geschult werden, um Fehlanwendungen zu vermeiden. Für die Fahrausbildung bedeutet das: Assistenzsysteme müssen didaktisch eingebettet werden, damit Lernende deren Möglichkeiten und Grenzen verstehen. (MG)